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Die Talammänner von Ursern

Die Talgemeinde war die Versammlung aller Talgenossen ähnlich der Urner Landsgemeinde. Der Talammann stand der Gemeinde vor, vollzog deren Beschlüsse und zog Bussen ein war aber auch grundherrschaftlicher Beamte des Abtes von Disentis. Mit dem Freiheitsbrief König Wenzels übernahm er auch das Amt des Hochrichters.

 Mit dem Ewigen Landrecht mit Uri von 1410 behielt die Talgemeinde ihre Selbstständigkeit, ausgenommen die bei den Bereichen Aussenpolitik und Strafrecht.
 

 
Am 8. Mai 1798 unterzog sich die Talschaft Ursern dem Diktat des französchischen Vasallstaat Helvetischen Republik und wurde zum Distrikt Andermatt mit den von Uri abgetrennten Dörfer Wassen, Meien, Göschenen und die Göscheneralp. An der Spitze der Distrikte Andermatt und Altdorf standen Unterstatthalter, die vom Regierungsstatthalter des neuen Kantons Waldstätten formal eingesetzt wurden und mehrheitlich administrative Aufgeben zu erfüllen hatten.
 

Heute ist der Talammann der Vorsitzende der Korporationsgemeinde Usern. Die Urschnerinnen und Urschner versammeln sich in der Regel an einem Sonntag im Mai zur feierlichen Talgemeinde vor der Pfarrkirche in Hospental. Talammann und Talrat werden gewählt und diverse Geschäfte behandelt.
 

Am 22. Mai 2022 wurde der Realper Erwin Nager ist zum neuen Talammann gewählt 
 

In ihrer heutigen Form existiert die Korporation Ursern seit 1888. Damals, mit der Totalrevision der Kantonsverfassung, trennten sich die Korporation Ursern und die Korporation Uri vom Kanton und erhielten als öffentlich-rechtliche Körperschaften eine eigene Gesetzgebung.

Die Korporation Ursern umfassen alle Personen, die das Bürgerrecht der jeweiligen Gemeinden des Hochtals Usern besitzen. Es handelt sich damit in erster Linie um eine Personengemeinschaft. Die Korporation Useren besitzt, anders als die politischen Gemeinden, weder ein bestimmtes Hoheitsgebiet noch verfügt sie über die Steuerhoheit, aber über ein beträchtliches Grundeigentum und Vermögen. Die Bürgergemeinden kommen noch in der Hälfte der Schweizer Kantone vor. Sie verwalten in der Regel die aus der Zeit des «Ancien Régime» übernommenen Bürgergüter wie Wald, Allmende oder Alpen.